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Einen Kredit für einen Freund aufnehmen: Was passiert, wenn er nicht zahlt?

Es kann verlockend sein, einem guten Freund in der Not zu helfen, indem man für ihn einen Kredit aufnimmt. Doch was passiert, wenn dieser Freund die Rückzahlungen nicht mehr leisten kann oder will? Muss ich dann weiterhin gegenüber der Bank haften? Die Antwort lautet leider: Ja. Doch warum ist das so, und warum kann die Bank nicht einfach an meinen Freund herantreten?

Der Kreditnehmer ist Vertragspartner der Bank

Wenn Sie einen Kredit aufnehmen, gehen Sie mit der Bank einen verbindlichen Vertrag ein. Sie sind der Kreditnehmer und damit verantwortlich für die Rückzahlung des Darlehens. Selbst wenn Sie das Geld an einen Dritten weiterreichen – in diesem Fall an Ihren Freund –, ändert das nichts an der rechtlichen Situation: Die Bank hat nur mit Ihnen einen Vertrag geschlossen und kennt die Absprachen zwischen Ihnen und Ihrem Freund nicht.

 

2. Warum haftet nicht mein Freund?

Obwohl Sie das Geld an Ihren Freund weitergeleitet haben, bleibt die Bank an den ursprünglichen Vertrag gebunden. Dieser Vertrag besteht ausschließlich zwischen Ihnen und der Bank. Für die Bank zählt nur, wer den Kredit offiziell aufgenommen hat – und das sind Sie. Ihr Freund haftet nicht, weil er keine vertragliche Beziehung zur Bank eingegangen ist. Es liegt an Ihnen, das Geld von Ihrem Freund zurückzufordern. Möglicherweise müssen Sie zivilrechtliche Schritte einleiten, um das Geld von ihm einzufordern.

 

3. Welche rechtlichen Schritte können Sie unternehmen?

Sollte Ihr Freund nicht zahlen, stehen Ihnen rechtliche Mittel offen. Ein erster Schritt wäre, das Gespräch mit ihm zu suchen und eine außergerichtliche Lösung anzustreben. Bleibt dies erfolglos, könnten Sie einen Anwalt hinzuziehen und rechtlich gegen ihn vorgehen. Hier könnte ein Darlehensvertrag zwischen Ihnen und Ihrem Freund als Beweis dienen, dass das Geld nicht als Schenkung gedacht war, sondern zurückgezahlt werden muss. Ein solcher Vertrag schützt Sie zusätzlich, wenn der Fall vor Gericht geht.

 

4. Vorbeugende Maßnahmen

Um in eine solche unangenehme Situation gar nicht erst zu geraten, sollten Sie sich im Vorfeld gut überlegen, ob Sie bereit sind, das finanzielle Risiko zu tragen. Ein schriftlicher Vertrag, der klare Rückzahlungsbedingungen festhält, kann Ihnen helfen, rechtlich abgesichert zu sein. Noch besser wäre es, den Freund zu bitten, den Kredit selbst aufzunehmen oder eine Bürgschaft für ihn zu übernehmen, anstatt den Kredit auf Ihren eigenen Namen laufen zu lassen.

 

Fazit:

Auch wenn es schwer fällt: In finanziellen Angelegenheiten sollte man immer genau überlegen, bevor man sich verpflichtet. Ein Kredit für einen Freund kann schnell zu einer finanziellen Belastung werden, für die letztlich Sie die Verantwortung tragen. Daher sollten Sie stets vorsichtig sein und im Zweifel rechtlichen Rat einholen, bevor Sie sich zu solch einem Schritt entschließen.

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