Viele Ehepartner sorgen sich, dass sie für die Schulden ihres Partners automatisch mithaften. Doch grundsätzlich gilt: In Deutschland haftet jeder für seine eigenen Schulden. Eine Ehe bedeutet nicht, dass man automatisch für die finanziellen Verpflichtungen des Partners verantwortlich ist. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, in denen eine Mithaftung entstehen kann.
Wann haftet man als Ehepartner für Schulden?
Mein Ehepartner hat Schulden – Wann hafte ich mit? Grundsätzlich gibt es nur wenige Fälle, in denen eine Mithaftung tatsächlich besteht:
- Gemeinsame Verträge: Wurde ein Kredit oder ein Mietvertrag gemeinsam unterschrieben, haften beide Ehepartner gesamtschuldnerisch. Das bedeutet, dass die Gläubiger sich an jeden der Vertragspartner wenden können.
- Mietrückstände bei der Ehewohnung: Falls beide Ehepartner den Mietvertrag unterzeichnet haben, können sie für offene Mietzahlungen gemeinsam in Anspruch genommen werden. Falls nur einer im Mietvertrag steht, haftet auch nur dieser.
- Bürgschaften: Falls ein Ehepartner eine Bürgschaft für den anderen übernommen hat, haftet er für dessen Schulden. Eine solche Bürgschaft sollte daher gut überlegt sein, da sie langfristige finanzielle Folgen haben kann.
- Steuerschulden: Wenn Ehepartner eine gemeinsame Steuererklärung abgeben, haften sie gemeinsam für Steuerschulden. Dies kann durch die Abgabe getrennter Steuererklärungen vermieden werden.
Wie kann man eine Mithaftung verhindern?
Mein Ehepartner hat Schulden – Wann hafte ich mit? – Um zu vermeiden, für die Schulden des Ehepartners mitverantwortlich gemacht zu werden, gibt es einige Maßnahmen:
- Getrennte Konten führen: Ein eigenes Konto schützt vor einer möglichen Kontopfändung. Falls eine Pfändung droht, kann ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) helfen. Informationen dazu gibt es auf www.p-kontobescheinigung.de.
- Getrennte Steuererklärungen abgeben: Dies verhindert, dass man für die Steuerschulden des Partners haftet.
- Keine Bürgschaften übernehmen: Bürgschaften sollten vermieden werden, da sie eine direkte finanzielle Verpflichtung bedeuten.
Was tun bei einer Pfändung?
Falls eine Kontopfändung droht, kann ein Pfändungsschutzkonto helfen, den notwendigen Lebensunterhalt zu sichern. Mit dem Pfändungsrechner lässt sich berechnen, wie viel vom Einkommen tatsächlich pfändbar ist.
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