Vorteile und Nachteile der Privatinsolvenz – Die Privatinsolvenz ist für viele Menschen mit hohen Schulden der letzte Ausweg, um wieder finanziell durchstarten zu können. Doch bevor man diesen Schritt geht, sollte man sich bewusst machen, welche Vor- und Nachteile dieses Verfahren mit sich bringt. Eine fundierte Entscheidung kann nur auf Basis aller relevanten Informationen getroffen werden.
Vorteile einer Privatinsolvenz
1. Schuldenfreiheit nach drei Jahren
Dank der Reform der Insolvenzordnung im Jahr 2021 ist es möglich, bereits nach drei Jahren vollständig schuldenfrei zu sein. Dies gilt unabhängig von der Höhe der Schulden.
2. Schutz vor Zwangsvollstreckungsmaßnahmen
Sobald das Insolvenzverfahren eröffnet wird, sind Gläubiger nicht mehr berechtigt, Zwangsvollstreckungen durchzuführen. Das bedeutet: Keine Konto- oder Lohnpfändungen mehr.
3. Pfändungsschutz für das Existenzminimum
Während der Insolvenz gibt es festgelegte Pfändungsfreigrenzen, sodass ein Schuldner weiterhin ein Einkommen zur Deckung seiner Grundbedürfnisse zur Verfügung hat.
4. Keine Gerichtsvollzieherbesuche mehr
Der Insolvenzverwalter übernimmt die Kommunikation mit den Gläubigern. Das bedeutet, dass lästige Mahnungen oder Besuche von Gerichtsvollziehern entfallen.
5. Löschung der negativen SCHUFA-Einträge
Nach Abschluss der Insolvenz werden negative SCHUFA-Einträge spätestens drei Jahre nach Erteilung der Restschuldbefreiung gelöscht, wodurch sich die Bonität langfristig verbessern kann.
Nachteile einer Privatinsolvenz
1. Einschränkung der finanziellen Freiheit
Während des Insolvenzverfahrens darf nur ein begrenzter Teil des Einkommens behalten werden. Darüber hinaus sind Ratenkäufe oder Kreditkarten in der Regel nicht nutzbar.
2. Schufa-Eintrag und eingeschränkte Kreditwürdigkeit
Die Eröffnung einer Privatinsolvenz wird in der SCHUFA vermerkt und kann sich negativ auf die Möglichkeit auswirken, Mietverträge oder Handyverträge abzuschließen.
3. Verfahrenskosten
Trotz der Möglichkeit einer Stundung müssen Schuldner die Kosten des Insolvenzverfahrens tragen. Dazu gehören die Gerichtsgebühren und die Vergütung des Insolvenzverwalters.
4. Möglicher Verlust von Vermögenswerten
Wertvolle Gegenstände oder Vermögen, das über die Pfändungsfreigrenzen hinausgeht, kann durch den Insolvenzverwalter verwertet werden. Immobilienbesitzer müssen sich darauf einstellen, dass eine Verwertung des Eigentums erfolgen kann.
5. Pflichten in der Wohlverhaltensphase
Während der Wohlverhaltensperiode muss sich der Schuldner an bestimmte Regeln halten, z. B. jede Einkommensveränderung melden und zumutbare Erwerbstätigkeit ausüben.
Fazit: Ist die Privatinsolvenz der richtige Weg?
Vorteile und Nachteile der Privatinsolvenz – Die Privatinsolvenz ist eine Chance für Menschen, die keinen anderen Ausweg aus der Schuldenfalle sehen. Sie ermöglicht einen vollständigen wirtschaftlichen Neustart, geht jedoch mit Einschränkungen und Verpflichtungen einher. Daher sollte sie nur als letzte Option in Betracht gezogen werden. Eine umfassende Beratung durch Experten ist empfehlenswert, um Alternativen wie eine außergerichtliche Schuldenbereinigung oder ein Insolvenzplanverfahren zu prüfen.
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Hinweis: Dieser Beitrag wurde von der Rechtsanwaltskanzlei und Schuldnerberatung Brandt verfasst und ersetzt nicht die individuelle Beratung durch einen Fachanwalt.
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